Die Geschichte der Feuerwehren

logo_historie.jpgBereits die alten Ägypter hatten die ersten organisierten Feuerlöscheinheiten.
 

Im Römischen Reich entstanden Millionenstädte wie Rom. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr eng beieinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet. Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Im Jahr 21 v. Chr. wurde eine erste Feuerwehr mit 600 Sklaven gegründet.

Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. Für Feuermeldungen waren zunächst Türmer und Nachtwächter zuständig (Ruf: „Feurio!“). Im Notfall einzugreifen, wurden zuerst die Innungen und Zünfte verpflichtet. Da sehr viele Gebäude Fachwerkbauten aus Holz waren und oft innerhalb der Stadtmauern auf engstem Raum errichtet wurden, kamen Großbrände, bei denen ganze Stadtviertel abbrannten, sehr oft vor. Es wurden auch erstmals Feuerknechte in den Feuerlöschverordnungen verankert, so dass von den ersten Berufsfeuerwehren gesprochen werden kann, wie zum Beispiel in Wien 1685.

Die feuerwehrtechnische Ausrüstung war in der vorindustriellen Zeit auf einfache Hilfsmittel wie Eimer, Leitern oder Einreißhaken beschränkt. Im 17. Jahrhundert wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder angefertigt wurde; später wurde das Leder vernietet. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden noch Handpumpen, sogenannte Feuerspritzen verwendet, die von Pferden oder der Löschmannschaft an die Einsatzstelle gezogen wurden. Mit der Erfindung des Verbrennungsmotors verbesserte sich auch die Ausrüstung der Feuerwehren: Motorspritzen und selbstfahrende Feuerwehrfahrzeuge erhöhten die Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches.

In den USA wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten, privatwirtschaftlich organisierten, Berufsfeuerwehren gegründet. Teilweise wurden nur Häuser, die die Plakette eines solchen Unternehmens trugen, gelöscht.'

(Quelle: Wikipedia, ergänzt durch NFV)

Geschichtlicher Überblick über das Feuerlöschwesen in Deutschland Nassau und Hessen

1809: Die Nassauische Regierung verfügt, dass wegen der Feuergefahr keine Strohdächer mehr errichtet werden sollen.
 

1826: Die herzoglich Nassauische Regierung erlässt eine erste ausführliche Feuerpolizeiverordnung, die das Feuerlöschwesen auf Gemeindebasis regelt. Sie enthält Bestimmungen über die Feuerverhütung, die Anlegung von Brandweihern und anzuschaffende Löschgeräte sowie über das Löschen von Bränden. An der Spitze der Pflichtfeuerwehr, der alle Männer vom 18 bis 40 (in Kriegszeiten bis zum 60.) Lebensjahr angehören, steht der Schultheiß (ab 1848 der Bürgermeister). Häufig bilden die sogenannten Kirchspiele einen Verband. Die wichtigste Ausrüstung bei der Brandbekämpfung stellt nach wie vor der Eimer aus Leder, Holz oder Bast dar. Jede Familie hat einen solchen Eimer zu stellen. Obwohl das Feuerlöschwesen durch die Verordnung gesetzlich geregelt ist, machen sich mangelhafte Organisation, lockere Ordnung und ungenügende Ausbildung bei Brandbekämpfungen nachteilig bemerkbar.

Um 1850: Durch die beginnende Politikverdrossenheit Mitte des 19. Jahrhunderts (Biedermeier) und die sich bildenden Turnervereine entstehen um 1850 auch die ersten Freiwilligen Feuerwehren. Diese nennen sich meist Freiwillige Rettungsschar bzw. Lösch- oder Rettungscorps. Eine der ältesten Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik ist die Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis (gegründet 1811) im heutigen Saarland.

Die Ausrüstungen sind meist selbst bezahlt und bestehen aus nicht viel mehr als einer Uniform, Mützen und ein paar Stiefeln. Nach und nach setzen sich der Einsatz von technischem Gerät (wie Spritzen des Ingenieurs Karl Metz) und bewährte Methoden von Brandbekämpfung und Logistik durch.

1854: Die erste Berufsfeuerwehrwache in Deutschland wird in der Großen Hamburger Straße 13/14 in Berlin-Mitte ihrer Bestimmung übergeben. Anfänglich ziehen Pferdegespanne Kutschen, die um die Jahrhundertwende (Industrialisierung) auf Automobilbetrieb umgestellt werden.

1866: Nassau wird von Preußen einverleibt. Alle Männer vom 20. bis 55. Lebensjahr sind zum Brandschutz verpflichtet, soweit sie nicht durch Gesetz oder eine jährliche Ablösesumme von 3-25 Mark befreit sind.

1872: Am 27. Juli finden sich in Wiesbaden 20 Delegierte der Freiwilligen Feuerwehren zusammen und fassen den Beschluss, einen Feuerwehrverband für den Regierungsbezirk zu gründen. Aus dem Gründungsprotokoll geht hervor, dass auch seine Majestät Kaiser Wilhelm I. anwesend war. Während der 1. Verbandsversammlung am 28. Juli in Wiesbaden wird der Nassauische Feuerwehrverband für gegründet erklärt.

1885: Beitritt des Nassauischen Feuerwehrverbandes zum Preußischen Landesfeuerwehrverband.
 

1890: Die Feuerlöschverordnung legt das Alter für die Pflichtfeuerwehr auf das 20. bis 50. Lebensjahr fest. Alle Männer dieser Altersgruppen müssen in der Brandbekämpfung aktiv sein.

1901: Am 23. Mai fällt das Kammergericht ein für die Einrichtungen von Pflichtfeuerwehren durch Polizeiverordnungen folgenschweres Urteil. Ursache ist die Weigerung eines Fleischermeisters aus Pillau, sich an einem durch Polizeiverordnung festgelegten Appell der örtlichen Pflichtfeuerwehr zu beteiligen. So können die Einwohner einer Gemeinde nicht mehr durch Polizeiverordnungen, wie es vielerorts bis dahin üblich war, zum Feuerlöschdienst verpflichtet werden. Als Folge müssen Ortsstatuten erlassen werden, in denen Regelungen, wer zum Feuerlöschdienst herangezogen wird, wie die Bedienung der Spritze, die Übungen und die Herbeischaffung von Wasser erfolgen, enthalten sind. Hierauf werden nach und nach Freiwillige Feuerwehren gebildet.

1933: Durch die nationalsozialistische Regierung in Preußen wird am 15. Dezember das „Gesetz über das Feuerlöschwesen (FLG - Feuerlöschgesetz)“ erlassen, durch das die Stellung der Feuerwehr im öffentlichen Leben neu geregelt wird und zum 1. Januar 1934 in Kraft tritt. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr werden im Gesetz als "Polizeiexekutive besonderer Art" (auch Feuerlöschpolizei genannt, obwohl es diese Bezeichnung offiziell nicht gab) bezeichnet und den Ortspolizeiverwaltern unterstellt. Damit einhergehend verändert sich das äußerliche Erscheinungsbild der Freiwilligen Feuerwehren. Die Uniformen erhalten einen wehrmachtsähnlichen Schnitt sowie Schulterstücke. Zur ihrer Herstellung wird dunkelblaues Tuch verwendet, an die Stelle der verbreiteten Lederhelme tritt der auch bei der Wehrmacht eingeführte Stahlhelm 34 als neue Kopfbedeckung. Die Freiwilligen Feuerwehren sollen gleichzeitig als rechtsfähige Vereine in das Vereinsregister eingetragen werden. Zudem scheiden aufgrund der neu eingeführten Altersgrenze von 60 Jahren und der Überprüfung der politischen Einstellung viele Führungskräfte freiwillig bzw. zwangsweise aus dem aktiven Dienst.

Hierzu sei angemerkt:

Auch eine bisher wenig beachtete Erscheinung der damaligen Zeit drückt sich durch die Gründung von Freiwilligen Feuerwehren aus. Es war die Zeit, als der Tritt der Stiefel fanatisierter Gruppen durch die Straßen hallten. Es war die Zeit, in der ein Einzelner sich der Masse unterwerfen musste. Es war die Zeit, in der die nationalsozialistische Partei ihren Einfluss bis in die privatesten Sphären der Bürger geltend machte. Viele Bürger, die in den damaligen Geschehnissen den Beginn eines drohenden Unheils sahen, aber nicht die Möglichkeit hatten, sich dagegen zu stellen, sahen in der Gründung und in dem Eintritt zur Freiwilligen Feuerwehr die Möglichkeit, von der aktiven Mitarbeit oder Mitgliedschaft in den paramilitärischen Kampfverbänden und Organisationen der Partei verschont zu bleiben. Gerade in ländlichen Gegenden konnte der erkennbare Widerstand gegen die damaligen Machthaber den Arbeitsplatz oder gar die Existenz kosten. Die aktive Mitarbeit in einer Freiwilligen Feuerwehr entband von der Verpflichtung der Teilnahme an den verschiedensten Parteiveranstaltungen der damaligen Zeit.

1934: Der letzte Verbandstag (31.) vor Auflösung des des Nassauischen Feuerwehrverbandes findet in Weilburg statt. Der Nassauische Feuerwehrverband wird am 15. April aufgelöst und die Organisation wird in den "Provinzialfeuerwehrverband Hessen-Nassau" übergeleitet. Dies ist der letzte öffentliche Auftritt des Verbandes bis zur Wiedergründung 1948.
 
1948: Auf den Tag drei Jahre nach Kriegsende kommen am 8. Mai insgesamt 679 Delegierte der Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehren aus dem Regierungsbezirk in einer würdigen Feier in Eltville am Rhein zur Neugründung des Nassauischen Feuerwehrverbandes zusammen. Mitinitiator ist Josef Diefenbach aus Limburg-Eschhofen (1919-1933 Kommandant der Wehr Eschhofen, 1924-1933 Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Limburg, 1946-1948 Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft der KBI im Reg. Bez. Wiesbaden, 1948-1953 Vorsitzender NFV) der auch zum Vorsitzenden gewählt wird.
 
1951:  Am 04. Oktober wird in Limburg beschlossen, den früheren Deutschen Feuerwehrverband (DFV) wieder entstehen zu lassen, der dann am 12. und 13. Januar 1952 in Fulda wieder gegründet wird.
 

1952: Am 12. Januar wird in Fulda der Deutsche Feuerwehrverband e.V. wieder gegründet.

1979: Die 1971 im Bundesland Hessen eingeleitete Gebietsreform mit dem Ziel funktionsfähige und effiziente Verwaltungen auf Gemeinde- und Kreisebene zu schaffen, findet  1979 ihren Abschluss. Für die Feuerwehren bringt dies wesentliche Veränderungen. Ortsteilfeuerwehren verlieren ihre Eigenständigkeit und werden zu Gemeindefeuerwehren zusammengefasst. In den neu gebildeten Landkreisen werden teilweise neue Kreisfeuerwehrverbände gegründet. Viele der bisherigen Landkreise werden aufgelöst und zu neuen Verwaltungseinheiten zusammengeführt. So entstehen aus den Kreisen Biedenkopf und Marburg der Landkreis Marburg-Biedenkopf, aus den Kreisen Usingen und Obertaunus der Hochtaunuskreis, aus den Kreisen Gelnhausen, Schlüchtern, Hanau-Land und der Stadt Hanau der Main-Kinzig-Kreis, aus den Kreisen Rheingau und Untertaunus der Rheingau-Taunus-Kreis, aus den Kreisen Oberlahn und Limburg der Landkreis Limburg-Weilburg. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf wird dem Regierungsbezirk Kassel angegliedert, wodurch die Feuerwehren des Kreises Biedenkopf aus dem Nassauischen Feuerwehrverband ausscheiden. Aus der ursprünglich gebildeten Stadt Lahn werden der neue Landkreis Gießen und der Lahn-Dill-Kreis gebildet, was zur Folge hat, dass 14 Feuerwehren aus dem Kreis Wetzlar dem Kreis Gießen angeschlossen werden und damit aus dem Nassauischen Feuerwehrverband ausscheiden. In diesem Gesetz wird den Städten Bad Homburg, Fulda, Gießen, Hanau, Marburg, Rüsselsheim und Wetzlar aufgrund ihrer Größe ein Sonderstatus zuerkannt. Die Feuerwehren dieser Städte werden dadurch der Dienstaufsicht der Regierungspräsidenten unterstellt.

1997: Vom 12. bis  14. September feiert der Nassauische Feuerwehrverband sein 125-jähriges Bestehen in Eltville am Rhein.

2012/13/14: Geplante Einführung eines neuen gemeinsamen digitalen Funksystems in Deutschland für alle BOS.

[Hier] finden Sie weitere Angaben zur Historie des Nassauischen Feuerwehrverbandes.