LÜKEX 2010 - Terror-Ernstfall geübt


LÜKEXLÜKEX“ steht für Länder Übergreifende Krisenmanagement-Übung/EXercise unter Leitung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Nach LÜKEX 04 "Terroranschlag, Stromausfall", LÜKEX 05: "WM 2006" und LÜKEX 07: "Pandemie", wurde am Mittwoch (27.01.10) der "Terror-Ernstfall" beübt ...
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Bonn/Bad Neuenahr-Ahrweiler, Mittwoch, 27. Januar 2010, 8.00 Uhr:

LÜKEX ist die Bezeichnung für eine Übungsserie im Bereich des nationalen Krisenmanagements in Deutschland. Zum vierten Mal startete das BBK die gesamtstaatliche Krisenmanagementübung „LÜKEX“ („Länder Übergreifende Krisenmanagement-Übung/EXercise). 36 Stunden lang übten der Bund mit rund 20 betroffenen Bundesbehörden und alle 16 Bundesländer die Bewältigung von Krisen in außergewöhnlichen Gefahren- und Schadenslagen bei Tag und bei Nacht. Auch viele Unternehmen sowie Hilfsorganisationen, Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr beteiligten sich an der Übung.

Die LÜKEX-Übungen sind als strategische Stabsrahmenübungen, nicht als Vollübungen konzipiert. Der Übungsablauf beschränkt sich daher weitestgehend auf die beteiligten Stäbe. Den Schwerpunkt bildeten dabei in diesem Jahr die vier „Kernübungsländer“ Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Im diesjährigen Übungsszenario drehte sich alles um terroristische Bedrohungen. In verschiedenen deutschen Städten wurden Terroranschläge angedroht und durchgeführt, wobei nicht nur konventionelle Sprengstoffe, sondern auch chemische und radioaktive Stoffe eingesetzt wurden – die sogenannte „schmutige Bombe“. Neben der eigentlich Stabsrahmenübung fanden in mehreren Bundesländern zusätzliche Vollübungen statt, die an das LÜKEX-Szenario angegliedert waren.

„Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat als zentrale Stelle im nationalen Bevölkerungsschutz die Federführung für die LÜKEX 09/10: Wir haben sie vorbereitet, führen sie durch und werten sie anschließend aus. Die Übungsserie trägt erheblich zur Weiterentwicklung der gesamtstaatlichen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung bei“, sagte Christoph Unger, Präsident des BBK.

Das BBK hatte die Übung gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern ca. zwei Jahre intensiv vorbereitet. Das fiktive Übungsszenario beinhaltete mehrere Anschlagsdrohungen sowie Anschläge mit konventionellen Sprengstoffen wie auch mit Sprengstoffen mit chemischer oder radioaktiver Beiladung. Auch der Umgang mit den Medien und der Bevölkerung, die so genannte Krisenkommunikation, war Teil der Übung. Während der Übung setzte die Zentrale Steuerungsorganisation im BBK das LÜKEX-Drehbuch mit 974 Übungseinlagen um, darunter auch simulierte Twitter-Meldungen. Diese gewollte Übungskünstlichkeit war notwendig, um bei den ca. 3.500 Teilnehmern bundesweit die gewünschte Übungsintensität zu erreichen.

Neben der Übungsplanung und –steuerung beteiligte sich das BBK selbst intensiv an der Übung, u.a. mit seiner Koordinierungsstelle Nachsorge, Opfer- und Angehörigenhilfe, dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum  (GMLZ) und Fachberatern für Fragen bei chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Anforderungen.

Gegen 10.30 Uhr wurde parallel bei der Flughafenfeuerwehr Köln/Bonn und bei der auf dem militärischen Teil stationierten Bundeswehrfeuerwehr Großalarm ausgelöst. Beide Feuerwehren entsandten sämtliche Fahrzeuge. Simuliert wurde ein Raketenanschlag auf ein Flugzeug bei dem 14 Personen getötet sowie 11 Personen verletzt wurden.  Aufgrund der hohen Anzahl von Verletzten wurde die städtische Feuerwehr und weitere überörtliche Hilfe nachalarmiert. Alleine am Flughafen Köln-Bonn haben rund 1.000 Feuerwehrleute, Hilfs- und Rettungskräfte sowie Polizisten das Vorgehen nach einem Anschlag mit einer schmutzigen Bombe geübt.

Nach Mittag leif dann eine weitere Lage außerhalb des Flughafens an, bei der eine weitere Person getötet sowie 22 verletzt wurden. Alle Personen wurden dekontaminiert und in Krankenhäuser verbracht.

Weitere Szenarien wurden in den Städten Dormagen, Lemgo und Gummersbach siluliert, wie Chemie-Anschläge während eines Handballspiels, wobei jeweils ca. 40 Personen mit den Giftstoffen in Berührung kamen.

Zeitgleich wurden in Bayern, Baden-Württemberg und Berlin Terror-Anschläge inszeniert. Im Zusammenhang mit der Bewältigung der Krise wurde die Fahndung nach den möglichen Attentätern durch die Polizei simuliert.

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