Mit der 112 ruft man Hilfe herbei

News der Nassauischen Neue PresseLimburg. Auf die Brandschutzerziehung für Kindergarten- und Schulkinder will die Feuerwehr Linter aufmerksam machen. Deshalb hat sie ihr umfangreiches Material für Unterrichtseinheiten an Grundschulen und in Kindergärten derzeit in der Kreissparkasse in Limburg aufgebaut ...

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Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Kindgerechte Ausstellung informiert spielerisch über Feuerwehr und Brandschutz

Die Puppen-Wehr aus Linter rückt zum Einsatz aus. Auch so lernen Kinder, wie die Feuerwehr im Ernstfall helfen kann.

Bild: Die Puppen-Wehr aus Linter rückt zum Einsatz aus. Auch so lernen Kinder, wie die Feuerwehr im Ernstfall helfen kann.

Brandschutzerziehung ist wichtig. Durchschnittlich kommen in Deutschland jeden Monat 40 Menschen durch Brände ums Leben, die Mehrzahl davon durch den Brandrauch. Erst vor wenigen Wochen gab es in Dietkirchen einen besonders tragischen Fall.

Gerade Kinder werden häufig Opfer von Bränden, denn diese wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen. Deshalb haben viele Feuerwehren in der Region vor einigen Jahren mit gezielter Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschulen begonnen. Auch die Feuerwehr Linter ist seit 1999 auf diesem Feld aktiv und geht deutlich über das hinaus, was in vielen anderen Orten üblich ist. Denn die Linterer Brandbekämpfer haben größtenteils in Eigenleistung und auf eigene Kosten Modellhäuser gebaut, in denen Kinder das richtige Verhalten im Brandfall realitätsnah üben können.

Rauch im Spielhaus

Diese Modellhäuser sind nun in einer Ausstellung in der Hauptniederlassung der Kreissparkasse Limburg in der Diezer Straße 20-26 in Limburg zu sehen. Die 2,60 mal 1,30 Meter großen Spielhäuser sind einem Feuerwehrhaus mit Sirene und einem Wohnhaus nachempfunden. Auch eine kleine Telefonzelle gehört zur Ausstattung. Sowohl das Wohnhaus als auch das Telefonhäuschen besitzen ein funktionsfähiges Wandtelefon, von dem aus die «Leitstelle» angerufen und das richtige Absetzen eines Notrufs geübt werden kann. Außerdem kann das Wohnhaus durch zwei Nebelmaschinen für realistische Übungen mit «Rauch» gefüllt werden.

Werbung für Melder


Dazu gibt es zwei Spiel-Einsatzfahrzeugen, die einem Unimog nachempfunden sind und von den Kindern auch selbst benutzt werden können. Dreiräder mit Blaulicht ermöglichen es den Kindern, selbst zum Einsatz zu flitzen. Stelltafeln informieren über die Brandschutzfrüherziehung. Auch ein kleines «Puppenhaus» gehört zur Ausstellung. Doch auch dieses Modell ist nicht als Spielzeug gedacht. Vielmehr dient es als «Rauchhaus» zum Demonstrieren der Rauchströme im Brandfall und vor allem zur Verdeutlichung der lebensrettenden Wirkung von Rauchmeldern. Die Werbung für den Einbau von Rauchmeldern gehört zu den wichtigsten Aufklärungs-Aktivitäten der Feuerwehren neben der Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen.

Die Modellhäuser der Freiwilligen Feuerwehr können noch bis Donnerstag, 30. September, in der Kreissparkasse angeschaut werden. Wer den Brandfall mit seiner Kindergartengruppe oder Schulklasse in einem solchen Modellhaus üben möchte, kann sich bei Klaus Maletzki, Verantwortlicher für Brandschutzerziehung und Aufklärung, unter Telefon:  (06431) 43907 oder auf der Internetseite www.feuerwehr-linter.de informieren. Auch für Brandschutzerziehung durch den Kreisfeuerwehrverband außerhalb von Linter stellt die Feuerwehr ihre Ausrüstung zur Verfügung. vt

Info: Freiwillige Feuerwehr Linter

Im Jahr 1935 wurde die Feuerwehr Linter gegründet. Die Einsatzabteilung umfasst derzeit fünf Frauen und 23 Männer. Von 1963 bis 1969 errichteten die Vereinsmitglieder weitgehend in Eigenleistung das Feuerwehrhaus, das 1994 an moderne Erfordernisse angepasst und umgebaut wurde. Wichtigste «Waffe» im Kampf gegen das Feuer, aber auch für andere Einsätze bei Unfällen oder Unwettern ist das 1996 angeschaffte Löschfahrzeug vom Typ LF8-6 mit seinem 600 Liter fassenden Tank. Ein zweites Fahrzeug dient zum Mannschaftstransport.

1970 und damit vergleichsweise früh im Vergleich mit anderen Wehren der Region bekam die Feuerwehr Linter eine Jugendfeuerwehr zum Heranbilden des Nachwuchses. In den vergangenen Jahren hat sich die Linterer Feuerwehr wie kaum eine andere im Landkreis auf die Brandschutzerziehung in Kindertagesstätten und Grundschulen spezialisiert.

Für die Einsatzabteilung war im laufenden Jahr der 28. Februar der anstrengendste Tag. Während eines Frühjahrssturms mussten mehrere umgestürzte Bäume beseitigt und das Areal um einen ebenfalls vom Einsturz bedrohter Kamin abgesichert werden. vt