Dreier wird jetzt Chef von über 100 Feuerwehren

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hofheim. Kreisbrandinspektor Joachim Dreier wechselt in den Rheingau-Taunus-Kreis. Gestern war sein letzter Arbeitstag ...
 
Kreisbrandinspektor Joachim Dreier
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Kreisbrandinspektor Joachim Dreier

Natürlich geht es ihm nicht darum, aus dem Main-Taunus-Kreis wegzukommen, und er wollte auch nicht unbedingt Kreisbrandinspektor im Rheingau-Taunus-Kreis werden. Die Stelle war ausgeschrieben, und Joachim Dreier dachte sich, probieren könne man es ja einmal. Feuerwehrkollegen aus dem Nachbarkreis hatten ihm den Job noch schmackhaft gemacht. „Dann hat es doch geklappt“, sagt Dreier, der damit gar nicht unbedingt gerechnet hatte.

Am 1. August wird der 53-Jährige seinen neuen Job in Bad Schwalbach antreten, gestern war der letzte Arbeitstag im Kreis-Brandschutzamt am Hofheimer Feuerwehrstützpunkt. Damit geht schon eine Ära zu Ende, Joachim Dreier war 21 Jahre Kreisbrandinspektor und hat das Brandschutzamt mit aufgebaut. Genauso lange war er der Chef des Kreisfeuerwehrverbandes - keine Frage, sein Weggang bedeutet einen Umbruch für die Brandschützer im Kreis.

Für ihn selbst bedeutet der Wechsel, dass er sich neu orientieren muss. Dass der Rheingau-Taunus-Kreis in Niedernhausen beginnt und den ganzen Rheingau einschließt, das weiß man auch im Main-Taunus-Kreis, aber wie weit reicht das Gebiet des KFZ-Kennzeichens RÜD in Richtung Lahn? In vielen Orten dort sei er noch nie gewesen, räumt Dreier ein.

Es wird schon eine Umstellung sein. 35 Freiwillige Feuerwehren gibt es im Main-Taunus-Kreis, im Rheingau-Taunus-Kreis sind es deutlich über 100. Da wird es schon eine Weile dauern, bis er sich einen Überblick verschafft hat. Reizvoll findet er, dass ein beachtlicher Abschnitt des Rheins zu seinem Zuständigkeitsbereich gehört. Der Main, das ist im Vergleich dazu ein harmloses Flüsschen.

Wobei sich kein Feuerwehrmann um heikle Einsätze wirklich reißt. Sein wohl schwierigster und sicher gefährlichster war die Sicherung eines Tanklastzuges, der vor einer Explosion stand, in einer Hattersheimer Speditionshalle, erinnert er sich.

Trotz dieser Gefahren, von einem Engagement bei der Feuerwehr würde er niemandem abraten. Seinen drei eigenen Kindern hat er die Entscheidung überlassen - wenn von diesen keiner zur Feuerwehr gegangen ist, dann wohl auch, weil sie gesehen haben, welches Maß an ehrenamtlichem Engagement man mitbringen muss.

Privat wird Dreier den Main-Taunus-Kreis nicht verlassen. 1974 trat er an seinem damaligen Wohnort Liederbach der Feuerwehr bei, ist dort bis heute dabei und kennt das Geschäft, wenn er als Mitglied der Einsatzabteilung mit ausrückt. Seit einer Weile wohnt er im Kelkheimer Stadtteil Eppenhain, und dort will er auch bleiben. (Manfred Becht)

Artikel vom 13.07.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 15.07.2013, 02:45 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.