Neues Pilotprojekt zur Bildung von Rettungsgassen

Hessen/Nassauer Land. Das im Jahr 2019 ursprünglich für ein Jahr ins Leben gerufene Pilotprojekt des Landes Hessen und der Feuerwehren wird noch immer zur Warnung bei Unfällen auf den Autobahnen in Hessen genutzt, hat sich jedoch nicht sonderlich bewährt ...

Hierfür hatte das Hessische Innenministerium fünf Feuerwehren aus Bad Hersfeld, Kirchheim, Limburg, Seligenstadt und Neu-Isenburg mit einem besonderen Hilfsmittel ausgestattet. So wurde auch Im Kommandowagen (KdoW) der FF Limburg eine CB-Funk-Box eingebaut. Über diese Box werden auf der Anfahrt zur Einsatzstelle die Lkw-Fahrer angewiesen, eine Rettungsgasse zu bilden. Der Satz „Achtung! Es folgen Einsatzfahrzeuge, bilden Sie eine Rettungsgasse!“ wird in acht Sprachen ausgestrahlt. Leider werden hierdurch jedoch nur LKW-Fahrer, die ein eingeschaltetes CB-Funkgerät mitführen, erreicht.

Die Bildung von Rettungsgassen und das schnelle Eintreffen von Rettungskräften und -mitteln an der Einsatzstelle und damit die zeitnahe Versorgung der Verletzten ist nach wie vor das wichtigste Kriterium. Durch die Möglichkeit der ungehinderten Anfahrt können die Einsatzstellen jedoch auch besser und schneller abgearbeitet und die Staus früher wieder aufgelöst werden. Also eine Win-Win-Sitaution, die es gilt, weiter im Auge zu behalten.

Neues Konzept

Daher beschäftigte sich nun eine Arbeitsgruppe mit den Verbesserungsmöglichkeiten und erarbeitete ein neues Konzept. In Folge stellt das Land den Autobahnfeuerwehren nun auf Antrag entsprechend ausgestattete Drohnen zur Verfügung. Diese bekommen direkt nach Eingang einer entsprechenden Meldung bei der Zentralen Leitstelle und der Alarmierung der entsprechenden Feuerwehren die Koordinaten automatisch übersandt und starten sogleich zur Einsatzstelle. Von dort fliegen sie in einer Höhe von ca. 4 m in Richtung Stauende. Über das angehängte Display werden nunmehr alle Autofahrer aufgefordert, eine Rettungsgasse zu bilden. Das Ganze wird durch akustische Durchsagen unterstützt.

drohne rettungsgasseBild: Die neue Drohne mit dem Hinweisdisplay zur Bildung einer Rettungsgasse

Aufgrund der eigebauten Kameras kann die Drohne den Verkehrsfluss und das Stauende erkennen und so ihre Flugstrecke automatisch anpassen. Zudem können die Zentrale Leitstelle sowie die alarmierten Feuerwehren per App auf die entsprechenden Daten der Sensoren und auf die Kamerabilder zugreifen.

Zudem können die Texte im Display umgeschaltet werden. Derzeit sind folgende Texte vorgesehen: "RETTUNGSGASSE BILDEN", "ACHTUNG STAU" und "UNFALL VORAUS".

„Neben der Bildung von Rettungsgassen soll auch verhindert werden, dass es zu folgenschweren Kollisionen mit den Einsatzfahrzeugen an einer abgesicherten Einsatzstelle sowie an den Stauenden kommt“, so der Innenminister bei der Pressekonferenz in Wiesbaden. Laut dem Sprecher der Arbeitsgruppe war es eine besondere Herausforderung, die an die Drohne angebauten zusätzlichen Komponenten so gewichtssparend zu konzipieren, dass eine möglichst lange Flugdauer erreicht wird.

Selbstverständlich kann die Warneinrichtung auch abgenommen und die Drohne z. B. zur Aufklärung bei Bränden oder bei Personensuchen eingesetzt werden.

Das neue Pilotprojekt soll Anfang April 2021 starten. Einige Wehren haben bereits einen Antrag auf eine kostenfreie Zuteilung gestellt. Einige Wehren haben bereits einen Antrag gestellt. Die entsprechenden Formulare können von interessierten Feuerwehren per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! angefordert werden.