Berlin. Auf direkte Einladung des Staatlichen Dienstes der Ukraine für Notfallsituationen (DSNS) verbrachte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse mehrere Tage in der Ukraine ...
Bild: Foto: Matthias Niehues
In Kiew, Butscha und anderen Orten informierte er sich über derzeitige Situation der Feuerwehr, aber auch der Bevölkerung. Dem DFV-Präsident wurde von General Serhiy Kruk, dem obersten Katastrophenschützer der DSNS, im persönlichen Gespräch umfangreich über die Auswirkungen des Krieges, aber auch der Wirkung der Hilfe aus Deutschland berichtet. „Es geht hier nicht nur um materielle Dinge, wenngleich sie diese für die alltäglichen Rettungsarbeiten brauchen. Die Freundschaft und Unterstützung, die den Einsatzkräften durch deutsche Bemühungen zuteilwird, hat vor Ort eine unglaubliche Wirkung“, berichtet Banse. Allein über die „Feuerwehrhilfe Ukraine“ des Deutschen Feuerwehrverbandes ist in den vergangenen zwölf Monaten Material und Ausrüstung im Wert von mehr als einer halben Million beschafft worden.
Gemeinsam mit Oliver Rasche, anerkannter Experte für Robotik im Feuereinsatz, und Jan Südmersen, Vorsitzender von @fire, nahm der DFV-Präsident an einem Briefing zur Lage mit den DSNS-Führungskräften teil. Im DSNS-Übungszentrum ging es um Einsatzmittel etwa zum Löschen von Bränden nach dem Einschlag von Raketen oder Drohnen. Die deutsche Firma Alpha Robotics hat direkt nach Kriegsbeginn zwei Löschroboter gespendet. Seitens DSNS wurde betont, wie wichtig diese Roboter sind, um die Gefährdung von Einsatzkräften möglichst zu minimieren. Besonders im CBRN-Bereich verfügt die Ukraine über Spezialwissen. Hinzu kommen Sonderfahrzeuge etwa für den Abtransport von Bombenfragmenten und Munitionsteilen. „Hier können wir von den ukrainischen Einsatzkräften viel lernen, etwa bei der Vegetationsbrandbekämpfung in munitionsbelasteten Gebieten“, so der DFV-Präsident.
Karl-Heinz Banse sah zerstörte Hochhäuser und Kinderrutschen mit Einschusslöchern, erlebte Luftalarm mit Verpflichtung zum Aufsuchen der Schutzräume und erfuhr, dass nur wenige Kilometer von seiner Fahrtstrecke entfernt drei Feuerwehrangehörige bei einem „Zweitschlag“ getötet wurden, als sie beim Löschen nach einem Angriff von einer zeitversetzt gestarteten weiteren Drohne erfasst wurden. „Es war ein beklemmendes Gefühl, es waren zutiefst bewegende Momente“, so der DFV-Präsident. „Für die Menschen vor Ort ist es mittlerweile fast Alltag. Es ist mir wichtig, dass wir daran mitarbeiten, die Zukunft für die Bevölkerung in der Ukraine sicherer zu gestalten“, erklärt Banse. Unter anderem bemüht sich die Ukraine, ein System Freiwilliger Feuerwehren aufzubauen. „Hierzu werde ich mich in Kürze gemeinsam mit den Präsidenten der Feuerwehrverbände aus Österreich und Polen in Deutschland treffen und weiter abstimmen“, blickt der Präsident in die Zukunft.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)