Neue Partnerschaft Berlin-Charkiw

Berlin. In einem der vier Hörsäle des Henry-Ford-Baus in Berlin-Dahlem fand Anfang Juli eine erste Vernetzungskonferenz zwischen der Freien Universität Berlin und der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität Charkiw mitten im russischen Angriffskrieg statt ...

Honorarkonsulin Tetyana Hawrysch per Video zugeschaltet (Foto: CW)Bild: Honorarkonsulin Tetyana Hawrysch per Video zugeschaltet (Foto: CW)

Deutscher Feuerwehrverband auf Vernetzungskonferenz

Eingeladen hatten der Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf sowie der Aktionskreis Energie. Neben Fragen des Forschungsaustausches und des Wiederaufbaus Charkiws ging es auch um den Zivilschutz. Die Entminung der zweitgrößten ukrainischen Stadt sowie die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Auch das Berlin nach dem II. Weltkrieg sowie nach der Wende soll hierfür als Vorbild dienen.

Die deutsche Botschafterin in Kiew, Anka Feldhusen und die erste Vizepräsidentin der Freien Universität, Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, betonten die starke deutsche Unterstützung: Von einer Million ukrainischer Geflüchteter in der Bundesrepublik kommen allein rund 200.000 aus Charkiw. Aktuell lernen hier 200.000 ukrainische Schüler/-innen und 6.000 Studierende. Zudem wurden einige Stipendien an ukrainische Forschende vergeben.

Im vergangenen Jahr hatte der Deutsche Feuerwehrverband durch Spenden („Feuerwehrhilfe Ukraine“) Fahrzeuge, Atemschutztechnik, Werkzeug und Ausrüstung im Wert von rund 600.000 Euro finanzieren können (https://www.feuerwehrverband.de/unterstuetzen/ukraine/). Die höchste Spende im Wert von 100.000 Euro wurde im Rahmen des 29. Deutschen Feuerwehrtages überreicht (https://www.feuerwehrverband.de/fast-jeden-tag-werden-retter-in-der-ukraine-getoetet-die-deutsche-unterstuetzung-hilft-bei-unserer-arbeit/ ). Die große Solidarität der deutschen Feuerwehren, die Feuerwehrfahrzeuge und -materialien zum Teil selbst in die Ukraine schafften, ist auch in Charkiw spürbar.

Neben dem dortigen Bedarf der Feuerwehren an praktischer Ausrüstung sind auch Gebäudeverluste zu beklagen. So befindet sich unter den rund 29.000 von Zerstörung betroffenen Charkiwer Gebäuden zum Beispiel auch eine historische Feuerwache aus dem 19. Jahrhundert. Zwar ist der rote Backsteinbau mit Turm noch in der Grundstruktur erhalten, doch fehlt es in der Stadt an Erfahrung zur Restaurierung eines solchen Gebäudes. Der DFV ist daher weiter im Austausch zur Unterstützung der ukrainischen Feuerwehren.

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)