Einsatzkolonne rollt bis nach Diez

DIEZ/REGION (red). In einer groß angelegten Übung haben Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes aus der Region das Alarmieren, Sammeln und Verlegen trainiert ...

In einer groß angelegten Übung trainieren Einsatzkräfte aus der Region das Verlegen von Mensch und Material

Das Übungsszenario ging von einem Ereignis in der Stadt Diez aus, zu dessen Bewältigung auch Einheiten des Katastrophenschutzes aus Hessen alarmiert wurden. Die Akademie der Bundespolizei in Diez war das Ziel der Übung. Der dort eingerichtete Sammelraum der Einsatzkräfte wurde von den Feuerwehreinheiten Cramberg, Isselbach und Diez geführt. Insgesamt waren an der Übung 320 Einsatzkräfte aus Wiesbaden und noch einmal 20 aus dem Rhein-Lahn-Kreis mit mehr als 60 Fahrzeugen beteiligt.

Thorsten Fuchs, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz bei der Feuerwehr Wiesbaden erklärte, es sei darum gegangen, die Einsatzbereitschaft der Katastrophenschutzeinheiten zu testen, die im Auftrag des Landes Hessen in Wiesbaden vorgehalten werden. „Schon die Vorbereitung eines solchen Einsatzes bis zum Eintreffen der Kräfte im Schadensgebiet, ist eine immense logistische Herausforderung. Aus diesem Grund wurde das Sammeln und Verlegen von Einheiten in der heutigen Großübung trainiert.“

Ländereinsatz am frühen Samstagmorgen

Die Übung begann mit einem sogenannten Voralarm Ländereinsatz am frühen Samstagmorgen. Alle Katastrophenschutzeinheiten wurden durch die Leitstelle der Feuerwehr Wiesbaden alarmiert und stellten an vorgegebenen Sammelplätzen die Einsatzbereitschaft her. Anschließend wurden sie in geschlossenen Verbänden quer durch das Stadtgebiet in einem sogenannten Bereitstellungsraum am Jagdschloss Platte zusammengeführt.

Zu den besonderen Herausforderungen der Übung zählte insbesondere die Führung dieses Bereitstellungsraums mit mehr als 50 Fahrzeugen. „Wenn hier die Fahrzeuge nicht strukturiert abgestellt werden, kann schnell ein großes Durcheinander entstehen“, erklärt Fuchs. Aus diesem Grund wurde der Bereitstellungsraum durch eine Führungsgruppe mit fünf Feuerwehrkräften koordiniert. „Auch die Dokumentation der beteiligten Einsatzkräfte und die Ausgabe von Marschverpflegung wurden trainiert“, ordnete der Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz ein.

Nachdem die Einsatzkräfte alle im Bereitstellungsraum eingetroffen waren, wurden sie durch Amtsleiter Andreas Kleber im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadt Wiesbaden, bei dem die untere Katastrophenschutzbehörde angesiedelt ist, begrüßt und in die Lage eingewiesen. Kleber dankte den Einsatzkräften, die in der Mehrzahl im Ehrenamt tätig sind, für die Teilnahme an dieser Großübung und ihr Engagement im Bevölkerungsschutz.

Gesammelt und verpflegt

Die beteiligten Einheiten wurden anschließend durch die Führungsgruppe in vier Kontingente eingeteilt, diese erhielten ihren Marschbefehl und rückten in Richtung Diez ab. Dort angekommen, wurden sie erneut in einem Bereitstellungsraum gesammelt und verpflegt. An dieser Stelle endete die Übung.

Während der Übung konnten die Fahrer der Einsatzfahrzeuge auch das Fahren in einem geschlossenen Verband üben. Eine solche Kolonne gilt verkehrsrechtlich als ein Fahrzeug. So dürfen beispielsweise alle Fahrzeuge einer Kolonne eine Ampelkreuzung auch bei rotem Ampelsignal passieren, sofern das erste Fahrzeug die Ampel bei grün überfahren hat. Die Zugehörigkeit zum Verband wird dabei durch das eingeschaltete Blaulicht oder Kennzeichnungsfahnen seitlich am Fahrzeuge erkennbar gemacht.

Im Katastrophenschutz der Landeshauptstadt Wiesbaden sind neben der Feuerwehr auch die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Technisches Hilfswerk (THW) eingebunden. Der Großteil der Einsatzkräfte ist ehrenamtlich tätig. Die beteiligten Organisationen bilden verschiedene Einsatzeinheiten, unter anderem vier Löschzüge, zwei Betreuungszüge, zwei Sanitätszüge, ein Wasserrettungszug und Einheiten für die Abarbeitung von Gefahrstoffeinsätzen.

Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Guido Erler war ebenfalls vor Ort und konnte sich von der Leistungsfähigkeit der eigenen Einheiten überzeugen. Landrat Jörg Denninghoff zeigte sich erfreut, dass das Einsatzkonzept des Rhein-Lahn-Kreises zum Führen von Bereitstellungsräumen erfolgreich in der Praxis umgesetzt wird.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.