„DFV direkt“ zur Wertearbeit in der Jugendfeuerwehr BW

Berlin. Was ist Wertearbeit in der Jugendfeuerwehr? Gemeinsame Werte sind die Grundlage für ein gutes Miteinander im Verband, das Fundament, um gemeinsame Ziele zu erreichen ...

DFVBild: DFV

Gleichzeitig geben sie eine Orientierung für Eltern, Mitarbeiter, Gesellschaft und Politik, aber auch für die Jugendlichen selbst, indem Rahmenbedingungen festgelegt und eingehalten werden. Wertearbeit im Jugendverband heißt auch, Vorbild zu sein – denn wer in der Jugendarbeit tätig ist, hat einen großen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen.

Thomas Häfele, von 2007 bis 2019 Landesjugendleiter der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg und heute Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes Stuttgart, und Oliver Semmler, seit 2019 stellvertretender Landesjugendleiter der JF Baden-Württemberg, gaben bei „DFV direkt“ einen umfassenden Einblick in die Entstehung des Werteprojektes ihres Landesverbandes. Die beiden Referenten gestalteten die Online-Fortbildung als Erfahrungsbericht und nahmen ihre knapp 60 Zuhörerinnen und Zuhörer zunächst mit auf eine Zeitreise. Mit dem 2007 gestarteten Projekt 17 ½ „Übertritt statt Austritt“ wurde der Bedarf, sich mit dem Themenfeld Wertearbeit und -kultur auseinanderzusetzen, immer klarer. Je intensiver sich die JF Baden-Württemberg aber mit Werten beschäftigte, desto anspruchsvoller wurde dies. Und so stand die Wertearbeit zwischenzeitlich sogar vor dem Aus.

Ein zweiter Anlauf im Jahr 2012 war vielversprechender; diesmal wurden vier Themenfelder lokalisiert, mit denen sich die Jugendfeuerwehr in den Folgejahren auseinandersetzen würde und die die Grundlage für das Kurzwort KaReVeTo bildeten:

  • Kameradschaft (Wir-Gefühl als stärkste Kraft)
  • Respekt (Wertschätzung des Einzelnen und Umgang auf Augenhöhe)
  • Verantwortung (für sich selbst, für die Gemeinschaft und für das gesellschaftliche Gemeinwohl)
  • Toleranz (anderen Menschen unvoreingenommen und werturteilsfrei zu begegnen)

Von 2014 bis 2017 wurde jedes dieser Themen ein Jahr lang schwerpunktmäßig behandelt und mit Veröffentlichungen, Seminaren, Filmen und vielem mehr begleitet. Die Wertearbeit sollte aber keine einmalige Sache sein. Um sie nachhaltig zu gestalten, wurde die Beschäftigung mit den Werten und ihre Vermittlung auch nach Abschluss des Projektes im Jahr 2018 immer wieder in der laufenden Arbeit und in Folgeprojekten verankert. Heute könne, wie Thomas Häfele betonte, jeder und jede auf Verbandsebene in Baden-Württemberg etwas mit dem Begriff KaReVeTo anfangen.

Viele Faktoren hatten diesen Erfolg herbeigeführt und Oliver Semmler fasste die wichtigsten für die Online-Fortbildung zusammen. Ganz vorn stehe für ihn das klare Commitment der Leitungsebene, denn es ging darum, die Werte glaubhaft vorzuleben und diese auch einzufordern. Ebenso wichtig sei die Einbindung von Jugendlichen in das Projekt gewesen. Zudem wurden und werden die Themen in regelmäßigen Abständen in die Kommunikation eingebunden, sei es über die Verbandszeitschrift „Hydrant“, über soziale Medien oder in der persönlichen Ansprache auf Verbandsveranstaltungen. Die Wertevermittlung sei sowohl in die Ausbildung der Betreuenden als auch in Jugendsprecherlehrgänge integriert worden. Arbeitshilfen wie eine Wertebroschüre, ein KaReVeTo-Spiel oder ein Wertekoffer erleichterten den Betreuenden die Anwendung in der Jugendarbeit an der Basis. Und schließlich konnten auch prominente Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Kultur, Politik und Feuerwehrwelt als Wertebotschafter gewonnen werden, unter anderem Ministerpräsident Winfried Kretschmer und Entertainer Harald Schmidt.

Im Anschluss an den Erfahrungsbericht der JF Baden-Württemberg blieb wie immer noch Zeit für einen kurzen Austausch mit den Zuhörerinnen und Zuhörern. Sehr deutlich wurde dabei die Leistung der Jugendfeuerwehr anerkannt, sich diesem großen Projekt so umfassend und erfolgreich gestellt zu haben. Weitere Informationen zum Werteprojekt KaReVeTo sind hier zu finden: https://www.jugendfeuerwehr-bw.de/projekte/kareveto-uebersicht.html.

Bei „DFV direkt“ geht es spannend weiter: Am Mittwoch, 13. Dezember 2023, berichtet Eike Peltzer von 18 bis 19 Uhr zum Thema „Das Verbot PFAS-haltiger Schaummittel und die Umstellung auf fluorfreie Alternativen“. Peltzer ist unter anderem Autor der DFV-Fachempfehlung zum Thema. Hier geht’s zur Anmeldung: https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/dfv-direkt/

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)