Ergebnisse der Shell Jugendstudie vorgestellt

Hessischer JugendringFrankfurt. Die wichtigsten Trends und Ergebnisse der 16. Shell Jugendstudie hat Prof. Dr. Mathias Albert rund 100 Interessierten in Frankfurt vorgestellt ...


Die aktuelle Ausgabe der Untersuchung trägt den Untertitel "Eine pragmatische Generation behauptet sich." In seinem rund einstündigen Vortrag erläuterte Albert, was sich hinter dieser Beschreibung verbirgt. Anschließend nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, Fragen an den Mitherausgeber der Studie zu stellen. Zu der Veranstaltung hatten der Hessische Jugendring und das Hessische Sozialministerium eingeladen.

Als pragmatisch und selbstbewusst beschrieb Albert die Jugendlichen, die er in der Studie untersucht hat. Traditionelle Werte stünden hoch im Kurs. Viele junge Menschen würden ihren Erziehungsstil nach eigener Ansicht im Vergleich zu ihren Eltern wenig oder nur kaum verändern. Gleichzeitig darf für viele Jugendliche auch ein Schuss Hedonismus nicht fehlen. Das Leben solle auch im Hier und Jetzt Spaß machen.

Von besonderem Interesse war für die vielen Vertreter von Jugendverbänden im Publikum die Bereitschaft zu ehreamtlichem Engagement. Albert sah hier ein großes Potential, da nur 8 % der Jugendlichen angaben, kein Interesse zu haben, sich zu engagieren. Die Zahl derer, die sich dann letztendlich zum Ehrenamt bewegen ließen, sei natürlich kleiner. Dennoch stellte Albert klar: "Primäre Form des Engagements ist in Vereinen und Verbänden."

Auch dieser Befund wird in den Jugendverbänden sicher für Diskussionen sorgen. Albert sah in den Ergebnissen der Studie leichte Anzeichen für eine Repolitisierung der Jugend. Der Zuwachs in diesem Bereich gehe vor allem auf die unter 20-Jährigen zurück. Zur Frage welche Auswirkungen dieses verstärkte politische Potential entwickeln könne, wollte Albert lieber keine Prognose abgeben.

In Bezug auf Schule sah Albert auch andere Studien durch die Ergebnisse bestätigt. Nicht ganz überraschend vebrächten Schüler demnach immer mehr Zeit in der Schule. Zwangsläufig bekomme die Schule daher eine größere Bedeutung. Natürlich habe das auch starke Auswirkungen auf die jugendlichen Lebenswelten. "Ich habe keine Schwierigkeit mit der Aussage: der Druck wächst.", so Albert wörtlich.

Ebenfalls wenig überraschend: die Bedeutung des Internets wächst immer stärker. Mittlerweile haben laut der Befragung 96 % der jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren Zugang zur Netzwelt. Die Bedeutung des Internets ist also kaum in Frage zu stellen. "Interessant ist aber, was machen die eigentlich dort im Netz?" hinterfragte Referent Albert diesen Befund. Die Studie hat auch diese Frage gestellt und liefert als Ergebnis, dass die Nutzungsgewohnheiten sehr stark variieren - vom Multi-User, der sich alle Möglichkeiten der digitalen Welt zu eigen macht, bis zum Funktion-User, der nur ganz bestimme Funktionen gezielt auswählt.

Quelle: Hessischer Jugendring