Feuerwehren sind keine Putzkolonnen

Mittelhessen.deGreifenstein-Allendorf (fm). Rund 100 Delegierte und Gäste haben am Samstag der der Verbandsversammlung des Nassauischen Feuerwehrverbandes in der Ulmtalhalle in Allendorf teilgenommen ...
Read More

Hinweis:
Verwendung der Artikel vom
Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de

Kritik an Straßenmeistereien

Der Nassauische Feuerwehrverband ist der älteste Feuerwehrverband des Landes Hessen und einer von drei Bezirksfeuerwehrverbänden im Landesfeuerwehrverband Hessen.
Hohe Ehrungen beim Nassauischen Feuerwehrverband in Allendorf (von links): Markus Busanni, stellvertretender Verbandsvorsitzender, Sascha Klein, Wolfgang Reinhardt und Verbandsvorsitzender Norbert Fischer. (Fotos: F. Müller) | mittelhessen.deBild: Hohe Ehrungen beim Nassauischen Feuerwehrverband in Allendorf (von links): Markus Busanni, stellvertretender Verbandsvorsitzender, Sascha Klein, Wolfgang Reinhardt und Verbandsvorsitzender Norbert Fischer. (Fotos: F. Müller) | mittelhessen.de

In den Mitgliedsverbänden sind nahezu 200 000 Mitglieder zusammengeschlossen. Der Verband mit seinen Feuerwehren ist die größte Hilfeleistungsorganisation in seinem Gebiet mit rund 25 000 Aktiven. Er umfasst den Altkreis Wetzlar, den ehemaligen Dillkreis, den Kreis Marburg-Biedenkopf, den Kreis Limburg-Weilburg, die Stadt Frankfurt, den Hochtaunuskreis, den Rheingau, den Kreis Untertaunus, dem Main-Taunus-Kreis und den Mai-Kinzig-Kreis.

In seiner Begrüßung sprach Verbandsvorsitzender Wolfgang Reinhardt die Katastrophe in Japan an. "Durch Naturkatastrophen und Terroranschläge ist nichts mehr undenkbar. Deshalb müssen die Feuerwehren und Rettungsdienste so gut wie möglich auch für das Undenkbare gerüstet sein", sagte Reinhardt.

Der Vorstand des Nassauischen Feuerwehrverbandes mit seinem neuen Vorsitzenden Norbert Fischer (vorne, 3. von links) | mittelhessen.deBild: Der Vorstand des Nassauischen Feuerwehrverbandes mit seinem neuen Vorsitzenden Norbert Fischer (vorne, 3. von links) | mittelhessen.de

Der Verbandsvorsitzende bedauerte, dass die Straßenmeistereien ihre Bereitschaft außerhalb der Dienstzeiten reduziert hätten. Bei Unfällen, Verschmutzungen der Fahrbahnen oder Tierbeseitigungen sei daher niemand verfügbar. "Dann wird die Feuerwehr gerufen", kritisierte Reinhardt.

Diskussionsstoff habe das Thema Digitalfunk geliefert. Reinhardt hofft, dass das Projekt bald abgeschlossen wird. Die ersten Funkkreise sollten noch 2011 im Rhein-Main-Gebiet geschlossen werden.

Reinhardt bedauerte, dass viele Feuerwehren nicht mehr lebensfähig seien, weil ihnen aktive Mitglieder fehlen. Auch gebe es finanzielle Probleme.

Für die Gemeinde Greifenstein sprach der erste Beigeordnete Wolfgang Leineweber (SPD) ein Grußwort: "Greifenstein hat eine schöne Landschaft, leidet aber unter strukturellen Schwächen. In den allen Ortsteilen gibt es aber Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt 230 Einsatzkräften."

Landrat Wolfgang Schuster (SPD) dankte den Wehren für ihren uneigennützigen Dienst am Nächsten. Sie erfüllten eine staatliche Aufgabe im Ehrenamt, was nicht hoch genug geschätzt werden könne.

Gunnar Milberg, Ministerialdirigent und Abteilungsleiter im Innenministerium, kritisierte ebenfalls die Zurücknahme des Bereitschaftsdienstes der Straßenmeistereien und versprach, die Wehren im Rahmen der Möglichkeiten finanziell zu fördern. "Das Land hat in der Vergangenheit immer wieder Fahrzeuge bezuschusst. Um die Einführung des Digitalfunks kommen wir herum, aber auch hier wird das Land für die notwendigen Geräte einen Zuschuss von 30 Prozent gewähren", kündigte er an.

Delegierte wählen Norbert Fischer in Allendorf zum Vorsitzenden

Christof Welteke vom Landesfeuerwehrverband dankte ebenfalls für das Engagement der Wehren.

Der bisherige Verbandsvorsitzende Wolfgang Reinhardt (Hofheim) erhielt das Goldene Ehrenkreuz des Nassauischen Feuerwehrverbands für besondere Verdienste. Sascha Klein (Frankfurt) wurde mit dem Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Zum neuen Verbandsvorsitzenden wählten die Delegierten Norbert Fischer (Hochtaunus), weil der bisherige Amtsinhaber Reinhardt einer der Vize-Präsidenten des Landesverbandes wurde. Stellvertreter Fischers ist Markus Busanni (Main-Kinzig-Kreis). Neue Vertreter der Kreisfeuerwehren sind Thomas Schmidt (Limburg-Weilburg), Friedhelm Riffel (Main-Kinzig), Peter Graf (Rheingau) und Udo Stieglitz (Wiesbaden).

Neuer Vertreter der Jugendwehren ist Manuel Hannappel (Limburg-Weilburg) .Mit einem Geschenk verabschiedet wurden die bisherigen Vertreter der Kreisverbände Klaus Kaiser (Limburg-Weilburg), Markus Busanni (Main-Kinzig), Karlheinz Muno (Rheingau), Sascha Klein (Jugendwehr, Frankfurt) und Herbert Kurzhals (Wiesbaden). Die Wahlen gelten für vier Jahre.

Der nächste Verbandstag in zwei Jahren wird in Biedenkopf stattfinden.

Dokumenten Information
Copyright © mittelhessen.de 2011
Dokument erstellt am 28.05.2011 um 19:02:38 Uhr
Letzte Änderung am 28.05.2011 um 19:35:21 Uhr


Ergänzung NFV:


[Hier] finden Sie Bilder von der Verbandsbversammlung.