Hessens Feuerwehren beim Hochwassereinsatz

logo lfvKassel, 11.06.2013. Auch wenn die Wasserpegel in den Hochwassergebieten an einigen Stellen in Sachsen und Sachsen-Anhalt zwischenzeitlich zurückgegangen sind, gibt es noch viel zu tun ...

Hinzu kommt, dass sich die Flutwelle des Elbe-Hochwassers zunehmend etwa auch in Niedersachsen sowie in den angrenzenden nördlichen Bundesländern bemerkbar macht, und somit hier weiterhin eine Unterstützung notwendig ist. „Von Entwarnung kann derzeit keine Rede sein und der Einsatz der rund 1.300 hessischen Feuerwehrangehörigen (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen), die insgesamt in den Hochwassergebieten nach offiziellen Hilfeleistungsersuchen eingesetzt wurden, wird teilweise erst in den nächsten Tagen beendet sein - abhängig von der Lage vor Ort“, beurteilt Ralf Ackermann, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen (LFV Hessen), die aktuelle Situation.

„Beim Sandsackverbau, den Deichsicherungsmaßnahmen und dem Abpumpen der Wassermassen liegt weiterhin noch die Priorität, um das immense Gefahrenpotential zu bewältigen. Wenn dann der Höhepunkt der Flutwelle die betroffenen Gebiete passiert hat, stehen nun weitere Herausforderungen wie z.B. Aufräumarbeiten, Leerpumpen von Gebäuden und privaten Kellern sowie Infrastrukturmaßnahmen an. Mit dem Einstellen einer sommerlichen Witterungslage werden vermutlich die Einsatzkräfte weiteren gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt sein. Neben Nässe und Schlamm kommen dann noch Sonne und Mücken dazu“, betont Ackermann. Hierzu gibt es eine Zusage des in Hessen ansässigen Pharmaunternehmens Stada zur Unterstützung mit Sonnenschutzmitteln.

Für LFV-Präsident Ralf Ackermann, der die ausgezeichnete überörtliche Koordination der eingesetzten hessischen Feuerwehren durch das Hessische Innenministerium und durch die Landesfeuerwehrschule lobt, steht fest, dass dadurch die unterstützenden Hilfsmaßnahmen aus Hessen höchst professionell und effektiv bewältigt wurden. Hier zeigt sich ferner, dass das vorbildliche hessische Katastrophenschutzkonzept zudem über Ländergrenzen hinaus erfolgreich greift. Hinzu kommt, „dass auch dann die Motivation der Feuerwehrangehörigen nicht nachlässt, wenn durch einen Deichbruch die ungeheuren Anstrengungen beim Sichern und Verstärken vergeblich waren und mir noch der Rückzug auf eine neue Schutzlinie bleibt.“ Sehr erfreulich sei aber zudem der Aspekt der Eigenhilfe durch die betroffene Bevölkerung.

Problemlos funktioniert nach Ansicht von LFV-Präsident Ralf Ackermann ferner die Koordination der hessischen Einsätze zwischen den verschiedenen Organisationen unter der Führung der vor Ort eingegliederten Technischen Einsatzleitung Hessen in Sachsen. Hier gebe es keine „Führungsprobleme“, denn schnelle und möglichst wirksame Hilfe stehe im Mittelpunkt der Bemühungen aller eingesetzten Kräfte. Ein Beleg dafür, „dass man aus der Hochwasserkatastrophe von 2002 auch im Bereich der Einsatzleitung und -lenkung Konsequenzen gezogen und die gemachten Erfahrungen weiterentwickelt hat“.

Nach Ansicht von LFV-Präsident Ralf Ackermann zeigt der Hochwasserkatastropheneinsatz erneut, „dass ein flächendeckendes Netz von freiwilligen Feuerwehren, sowohl für Hessen als auch für andere Bundesländer, unverzichtbar ist. Denn nur so sind die notwendigen personellen Ressourcen vorhanden. Immerhin wurden und werden bundesweit über 80 000 Feuerwehrangehörige eingesetzt - so auch bei dieser Großschadenslage. Wer glaubt, Feuerwehren in der Fläche einsparen zu wollen, spart an der falschen Stelle. Und - auch dieser Einsatz macht deutlich - dass sich die hessischen Feuerwehren ihrer Verantwortung und Aufgaben nicht entziehen.“

„Ein dickes Dankeschön geht an das hier unter Beweis gestellte große Engagement der Feuerwehren und ihrer Helfer/innen sowie der Organisationen aus den eingesetzten hessischen Landkreisen und Städten“, betont der LFV-Präsident abschließend.