Fachseminar des NFV behandelt aktuelle Themen

logo nfvBad Nauheim. Auch im diesjährigen 3-tägigenFachseminar des Nassauischen Feuerwehrverbandes (NFV) wurden wieder brennende und aktuelle Themen der Feuerwehren behandelt ...

Aufgrund der seit Jahren guten kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband (KFV) des Wetteraukreises, der zu den bisherigen Fachseminaren des NFV in der Regel Vertreter entsandt hat, fand das Seminar in Bad Nauheim im Wetteraukreis statt. In diesem Zusammenhang bedankte sich der Vorsitzende des NFV Norbert Fischer herzlich beim Kreisbrandinspektor (KBI) Otfried Hartmann für die Ausrichtung.

Seit Jahren ein wichtiger Punkt ist der Meinungsaustausch mit den örtlichen Politikern. Hierzu konnte der Stadtrat und Dezernent der Stadt Bad Nauheim Peter Baumann (CDU) und der Landtagsabgeordnete Klaus Dietz (CDU) begrüßt werden. Im Gespräch wurden viele Themenbereiche diskutiert, dargestellt und ggf. auch nach Lösungsansätzen gesucht. Hier z.B. die Themen Hilfsfrist, Tageseinsatzstärke, Übungsbeteiligung und die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen. Auch die umfangreichen Aufgaben und die Belastung der Führungskräfte sowie die mögliche Entlastung vor allem bei Verwaltungstätigkeiten durch die Kommunen wurden angesprochen. Ein weiteres Hauptthema war die zukünftige Mitgliedergewinnung besonders von Einsatzkräften, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren zu gewährleisten. Hierzu gehöre u.a. auch die richtige Ausstattung sowie auch eine entsprechende ansprechende und technisch aktuelle Ausstattung der Feuerwehrhäuser, so die Diskussionsteilnehmer. In diesem Zusammenhang sieht man auch eine Chance durch die Brandschutzerziehung bzw. durch die Einrichtung von Kinderfeuerwehren oder auch durch entsprechende Angebote im Bereich der Ganztagsschulen um die Nachwuchsgewinnung voran zu treiben. Hierfür müssten die Kommunen und Kreise jedoch Material, Hilfsmittel und Aufwandsentschädigungen sowie ggf. auch Personal bereitstellen. Zudem müsste die Wertschätzung der ehrenamtlichen Tätigkeit auch im Feuerwehrbereich gestärkt werden, so die Teilnehmer.

Weiterhin wurden während des Fachseminars folgende Themenbereiche behandelt und diskutiert: Medien- und Öffentlichkeitsarbeit bei Einsätzen, Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes (LFV), Mitarbeit in Ausschüssen und Sondergremien des LFV, Digitalfunk mit Updateverfahren für die Endgeräte und die Ertüchtigung der Leitstellen, Ausbildung der Verwaltungs- und Krisenstäbe, Warnung der Bevölkerung sowie Katastrophenschutz.

Im Zusammenhang mit dem Katastrophenschutz informierte Otfried Hartmann über den am Freitag, 28.06.2013, stattgefundenen Stromausfall in Bad Nauheim, bei dem einige Haushalte fast 24 Stunden lang ohne elektrische Stromversorgung waren. Dessen Auswirkungen und die eingeleiteten Maßnahmen wurden ausführlich dargestellt und diskutiert, wie z.B. Auslösen von Brandmeldeanlagen, eingeschlossene Menschen in Aufzügen, Notstromversorgung von Kliniken sowie der Ausfall von Fest- und Mobilfunknetzen, Kassensystemen, Ampelanlagen bis hin zu den Tankstellensäulen. Weiterhin stellte KBI Markus Busanni aus dem Main-Kinzig-Kreis ausführlich die Erfahrungen vom Einsatz der hessischen Feuerwehren beim Hochwasser an der Elbe im Mai 2013 dar. Zudem wurde mitgeteilt, dass das Land Hessen u.a. sieben Abrollcontainer Dekon beschafft hat und eine weitere Anschaffung von 26 Gerätewagen GW-L für den Hochwasserschutz plant.

Als Gastredner waren zudem Medienreferent des LFV, Holger Schönfeld, und die Ansprechpartnerin der Unfallkasse Hessen für die Kommunen, Kathrin Weis, eingeladen. Von Herrn Schönfeld wurde die Medienarbeit des LFV vorgestellt. In der anschließenden Diskussion wurden die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des LFV ausführlich diskutiert und Lösungsansätze für eine Verbesserung behandelt, wie z.B. die Aufmachung und Aktualität des LFV-Webauftrittes sowie die unzureichende Ausrichtung auf neue soziale Netzwerke (insbesondere Twitter und Facebook). Frau Weis stellte den aktuellen Versicherungsschutz der Feuerwehren innerhalb der Unfallkasse Hessen (UKH) dar und beantwortete einige Sach- und Verständnisfragen. Sie stelle u.a. dar, dass ab Januar 2014 bei Unfällen im Einsatz- und Übungsdienst zukünftig die Härtefälle analog der „normalen“ Unfälle abgewickelt würden.

Zum Seminarabschluss wurde ein ausnahmslos positives Ergebnis zum Fachseminar gezogen. Die offen und kontrovers erfolgten Diskussionen wurden als fruchtbar eingeschätzt. Weiterhin wurden Themen für das Seminar 2014 festgehalten, welches im Bereich des Feuerwehrverbandes Dillkreis stattfinden soll.