Christopher Spang und Daniel Wagner als die „Feuerwehrhelden des Jahres“ ausgezeichnet

Hünfelden. Zwei Kameraden aus Hünfelden sind als „Feuerwehrhelden des Jahres“ ausgezeichnet worden. Christoph Spang und Daniel Wagner halfen bei einer Geburt. Die Auszeichnung wurde gestern Abend vergeben von der Sparda-Bank Hessen und dem Landesfeuerwehrverband (LFV) Hessen ...

Christopher Spang und Daniel Wagner als die „Feuerwehrhelden des Jahres“ ausgezeichnetBild: Christopher Spang und Daniel Wagner (3. und 4. von links) wurden als „Feuerwehrhelden des Jahres“ ausgezeichnet

Als die beiden Feuerwehrleute Christoph Spang und Daniel Wagner im Juni vergangenen Jahres privat zusammen unterwegs waren, ahnten sie nicht, welche ungewöhnliche Hilfeleistung auf sie zukam. Während einer Fahrradtour bemerkten die beiden Kameraden das Auto von Marina Nichols und Joris Koch, das mit laufender Warnblinkanlage am Straßenrand steht – die Geburt des dritten Kindes des Elternpaares war schon im vollen Gange. Die beiden Feuerwehrmänner handeln schnell und besonnen und helfen, den kleinen Joshua auf die Welt zu bringen.

Auch die NNP berichtete seinerzeit von der ungewöhnlichen Hilfe. „Die hochschwangere Beuerbacherin hatte gerade in Villmar ihr Abschlusszeugnis als Erzieherin entgegengenommen, sogar die Abschlussrede gehalten. Dann machte sie sich auf den Weg zum Büfett. ,Ich habe zwei Gabeln voll gegessen, dann kamen die Wehen’, erinnert sie sich. Ihr Mann Joris Koch packte sie ins Auto, wollte das letzte Stück über die A 3 zum Geburtshaus nach Idstein fahren, ,damit es auf dem Weg nicht so ruckelt’. – ,Ich bekomme mein Kind doch nicht auf der Autobahn‘, sagte sie noch und setze sich durch: Die Bundesstraße sollte es sein. Nicht der geplante Geburtsort, sondern der Weg, dachte sie eigentlich.“

Doch die Geburt kam schneller als gedacht. Daniel Wagner und Christoph Spang erkannten die Notlage und reagierten sofort. „Sollen wir einen Krankenwagen rufen?“, fragten sie noch. Das Ehepaar verneinte. „Das war meine zweite Sturzgeburt. Deshalb waren wir ganz ruhig“, meint Marina Nichols. Es ist ihr drittes Kind, und ein weiteres war ebenfalls schon schneller als die Hebamme gekommen: „Das habe ich zu Hause am Küchentisch geboren“, berichtet die 39-Jährige. Jetzt war es noch spektakulärer.

Die beiden Feuerwehrleute holten den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Auto. „Wie gut, ich habe gerade erst meinen Erste-Hilfe-Kurs aufgefrischt“, sagte der eine. Beide zogen sich die hygienischen Handschuhe über, da war es auch schon passiert: Der kleine Erdenbürger erblickte das Licht der Welt und landete in den Händen seines Vaters Joris Koch. „Wir sind dann gleich weiter ins Geburtshaus“, erinnert sich Marina Nichols. „Da haben dann fünf Hebammen auf uns gewartet.“ So viele? Ja, denn gerade war eine Schulung zu Ende gegangen. Die junge Mutter wurde nachversorgt. Es hat alles geklappt. Ein Tag, den alle Beteiligten so schnell nicht vergessen werden. Und dieser Einsatz war der Jury von der Sparda und dem Feuerwehrverband jeweils 500 Euro Preisgeld wert.

Das Kühlsystem

Doch es wurden gestern Abend noch weitere Auszeichnungen vergeben. Aus den Erfahrungen aus diversen Übungen sowie einer Analyse der Belastungen bei der Bekämpfung von Wald-, Raum- und Vegetationsbränden hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg mit einem Partner aus der Wirtschaft ein Körperkühlsystem entwickelt, das die Sicherheit der Einsatzkräfte erheblich verbessert. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu den herkömmlichen Systemen um ein Kühlsystem, bei dem die Kühlleistung durch den Anwender reguliert werden kann. Damit überzeugte die FFW Bad Homburg zum zweiten Mal nach 2015 die fachkundige Jury und siegte im Wettbewerb um den Hessischen Feuerwehrpreis 2018. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg mit einem Partner aus der Wirtschaft ein Körperkühlsystem entwickeltBild: Die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg mit einem Partner aus der Wirtschaft ein Körperkühlsystem entwickelt

Und noch ein Lob: Im Vogelsbergkreis mussten Mitte Mai 11 der 19 Städte und Gemeinden sich gegen strömende Wassermassen zur Wehr setzen. Stellvertretend für die herausragenden Hilfsmaßnahmen in der Region werden die drei Freiwilligen Feuerwehren Alsfeld, Mücke und Feldatal geehrt. „Die Großeinsätze verlangten den Kameradinnen und Kameraden besondere Leistungen ab, die es zu würdigen gilt – verbunden mit unserem Dank für ihr unermüdliches Engagement“, lautet die Begründung der Jury. Als Anerkennung erhält der Kreisfeuerwehrverband Vogelsbergkreis 1500 Euro. Der Betrag soll als Zuschuss für ein großes Helferfest verwendet werden. Die gleiche Summe geht an den Kreisfeuerwehrverband Kassel-Land, dessen Wehren sich während der tagelang wütenden Waldbrände in ihrem Einzugsgebiet im Juli 2018 beispielhaft einsetzten.

Im Vogelsbergkreis mussten Mitte Mai 11 der 19 Städte und Gemeinden sich gegen strömende Wassermassen zur Wehr setzenBild: Im Vogelsbergkreis mussten Mitte Mai 11 der 19 Städte und Gemeinden sich gegen strömende Wassermassen zur Wehr setzen

Die hessische Genossenschaftsbank Sparda-Bank Hessen und der LFV Hessen vergeben den Hessischen Feuerwehrpreis bereits zum zehnten Mal in Folge. Jährlich werden damit Projekte gewürdigt, die insbesondere auf die technologischen und klimatischen Herausforderungen reagieren.pp/og/mg

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man weitere Fotos von dem Event.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.