Seit Jahresbeginn schon 40 Waldbrände

Wiesbaden. Anders als ein brennendes Haus hat ein Baum keine Adresse. Daher sind bei Waldbränden Spezialkarten mit Rettungspunkten wichtig. Sie führen die Feuerwehr zum Löschwasser. Bei großen Bränden kann auch ein Bambi-Bucket zum Einsatz kommen ...

Hitze Spezielle Rettungspunkte sollen beim Löschen von Feuern helfen

Damit ein Waldbrand möglichst schnell bekämpft wird, üben hessische Feuerwehrleute und Förster regelmäßig gemeinsam den Ernstfall. Wichtig bei einem Einsatz im Wald sind etwa spezielle Rettungspunkte, wie der Sprecher von Hessen Forst, André Schulenberg, in Kassel erläuterte. Wird ein Brand gemeldet, dann steuert die Feuerwehr den nächstgelegenen Rettungspunkt an und wird von einem ortskundigen Förster in Empfang genommen.

Die Koordinaten dieser Punkte sind ebenso in den Spezialkarten der Einsatzkräfte vermerkt wie die Lage von Bächen und Teichen. Dort werde dann Löschwasser abgepumpt und über Schläuche oder mit einem Tankwagen zum Brandort transportiert. Außerdem kann die Feuerwehr auf den Karten erkennen, welche Wege im Wald mit großen Löschzügen befahren werden können - oder wo eher ein Geländefahrzeug gefragt ist.

Nach den Worten von Schulenberg können die meisten Brände vom Boden aus gelöscht werden. Es sei eher selten, dass ein Löschhubschrauber angefordert werden müsse.

In diesem Jahr sei dies bislang einmal geschehen, als ein Stück Wald nahe Bad Hersfeld brannte. Allerdings kam der Hubschrauber dann doch nicht zum Einsatz, weil das Feuer vom Boden aus unter Kontrolle gebracht worden war. Spezielle Löschhubschrauber gibt es in Hessen nach den Worten von Schulenberg nicht. Im Ernstfall könne ein Hubschrauber mit einem Löschbehälter ausgestattet werden.

Ein geschulter Pilot fliege dann zu einer Wasserstelle und lasse den Löschsack ins Wasser tauchen. Der gefüllte Behälter wird dann über dem Feuer entleert.

Bei einem großflächigen Waldbrand ständen die Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel in Egelsbach zur Verfügung, die mit Außenlastbehältern des Katastrophenschutzes ausgestattet werden können, erläuterte das hessische Innenministerium in Wiesbaden. Diese sogenannten Bambi-Buckets haben ein Fassungsvermögen von 800 Litern.

Angesichts des heißen und trockenen Wetters warnt das Umweltministerium vor erhöhter Waldbrandgefahr. Seit Jahresbeginn hat es in Hessen bislang rund 40 Mal im Wald gebrannt, eine Fläche von zehn Hektar kam zu Schaden. Im Vergleichsraum des Vorjahres waren es 25 Brände mit einer Fläche von einem Hektar gewesen. Insgesamt rückten die Feuerwehren 2018 zu 120 Waldbrandeinsätzen aus, die abgebrannte Fläche betrug rund 14 Hektar.lhe

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.