Berlin/Hannover. „Mehr als drei Jahre sind vergangen, dass wir uns das letzte Mal persönlich getroffen haben. Wir haben da noch eine andere Welt gehabt“, sagte Claudia Crawford, Vorsitzende des DFV-Beirats, anlässlich der Mitgliederversammlung im Rahmen des 29. Deutschen Feuerwehrtages in Hannover. Neben den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beeinflusst insbesondere der Krieg in der Ukraine die aktuelle Sicherheitslage hierzulande ...
Bild: Sitzung des Beirates des Deutschen Feuerwehrverbandes (Foto: Friedrich Kulke/DFV)
Dies wurde besonders deutlich, als Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, über den Einsatz der Bundeswehr im Hochwasser 2021 berichtete und die vielfältige Unterstützung darstellte. Nach dem anschaulichen Rückblick ging er auch auf die aktuelle Lage ein. „Die Bundeswehr wird aufgrund der weltpolitischen Lage nicht mehr im gewohnten Maße zur Verfügung stehen“, fasste der Generalmajor zusammen. Wie stark die Bundeswehr in die zivile Gefahrenabwehr eingebunden ist, machten vor allem folgende Zahlen deutlich: Im Mittel der Jahre erhält die Bundeswehr rund 250 Anträge auf Amtshilfe. Diese Zahl stieg im Jahr 2020 auf 7.000 Anträge und lag zuletzt bei 10.000. Die Aussage zeigte also deutlich, wie sich die aktuelle Gefahrenlage auch auf die zukünftigen Hilfeersuchen an die Bundeswehr auswirken wird.
Im Verlauf der Mitgliederversammlung fasste Dr. Ulrich Cimolino in seiner Rolle als Vorsitzender der Expertenkommission Starkregen von DFV und vfdb erste Erfahrungen aus dem Starkregen 2021zusammen. Sowohl im politisch-administrativen, aber auch im operativ-taktischen Bereich auf kommunaler Ebene, Landes- und Bundesebene haben sich wiederum Herausforderungen ergeben, die endlich in einer gemeinsamen und koordinierten Kraftanstrengung angegangen werden müssen. Folgerichtig und konsequent beschrieb Benno Fritzen, Münster, dann die leistungsfähige Etablierung des Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz des Bundes und der Länder. Und dabei muss die vollumfängliche Einbindung der Feuerwehren im dortigen Leitungsstab er unterstrich die Wichtigkeit der ständigen Einbindung der Feuerwehren als größter und wichtigster Säule im Bevölkerungsschutz. Dr. Clemens Tangerding und Professor Dr. Jeroen Coppens erläuterten und warben für das vom DFV seit einigen Jahren unterstützte Projekt „Das Dritte Reich und wir“, das in vielen Projekten vor Ort die Entwicklung des Nationalsozialismus‘ und in deren Reflexion beschreibt sowie in Teilen Rückschlüsse auf die Gegenwart zulässt. Hieran sind die deutschen Feuerwehren aktiv beteiligt.
Um den Beirat des DFV als wichtige Schnittstelle in alle Bereiche von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik noch effizienter zu positionieren, plant Claudia Crawford, im Beirat einen Lenkungsausschuss zu etablieren, der sich aus Vertretern des kommunalen Bereichs, aus Gesellschaft und Politik sowie dem Verbandsbereich, der Bundeswehr und dem Bundesinnenministerium zusammensetzen. „Geben Sie ein Zeichen, dass Sie mitmachen wollen und die Arbeit unterstützen“, rief sie die Anwesenden auf.
Informationen zum Beirat des Deutschen Feuerwehrverbandes gibt es online unter https://www.feuerwehrverband.de/dfv/organe
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)