Einsätze, die unter die Haut gehen

Berlin/Hannover. Es gibt Einsätze, die gehen in vielfacher Hinsicht unter die Haut. Das gilt besonders für einen Einsatz der Feuerwehr Hamburg auf dem Bahnhof Jungfernstieg ...

Fachvortrag am DFV-Stand: Gewalt im Einsatz - Messer-Attacke am Jungfernstieg (Foto: Friedrich Kulke/DFV)Bild: Fachvortrag am DFV-Stand: Gewalt im Einsatz - Messer-Attacke am Jungfernstieg (Foto: Friedrich Kulke/DFV)

„Dieser Einsatz hat die Dimension der Gewaltsamkeit übertroffen, über die wir reden müssen“, sagte Referent Marco Reppin von der Hamburger Feuerwehr über den Einsatz, der sich in diesem Bahnhof abspielte. Vorausgegangen war eine Familienstreitigkeit, die mit zwei Toten, darunter ein eineinhalb Jahre altes Baby, endete. Sie war vor allem dafür auch für die eingesetzten Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst nicht alltäglich.

Reppin ließ bei seinem Vortrag immer wieder Statements von Einsatzkräften einfließen, um so seinen Vortrag noch authentischer zu machen und gleichzeitig auf die Betroffenheit der Einsatzkräfte einzugehen. So beschrieb er neben dem eigentlichen Einsatzablauf vor Ort im Bahnhof auch die nachgelagerte psychosoziale Einsatzlage für die Kräfte, die sich bereits unmittelbar nach den Wiedereintreffen auf der Feuerwache anschloss.

Lange Zeit wurde bei dem Einsatz auch von einer möglichen Terrorgefahr ausgegangen. Die Betroffenheit spiegelte sich deshalb wider, weil ein Kind unter den Opfern war und der Mörder der eigene Vater war. Es war jedoch letztlich kein Terroranschlag, sondern eine Beziehungstat. „Wenn die Hand, die eigentlich schützen soll, tötet, ist das immer sehr schwer vorstellbar“, so Reppin abschließend.

News des Deutschen FeuerwehrverbandesQuelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)