Aktiv gegen Extremismus und Rassismus

Berlin. RTL berichtete im Nachtjournal Spezial am 2. Februar 2023 unter dem Titel „Wie Rechtsextremisten die Feuerwehr unterwandern“ von extremistischen Tendenzen in der Feuerwehr ...

DFVBild: DFV

DFV-Präsident Karl-Heinz Banse erklärt: „Der Deutsche Feuerwehrverband distanziert sich von jeglicher Form von Rechtsextremismus und Rassismus. Der Grundgedanke der Feuerwehr ist die Nächstenhilfe – ohne Ansicht der Person. Der Deutsche Feuerwehrverband und seine Mitgliedsverbände sind deshalb in Deutschland die mit aktivsten Organisationen, die sich in der Prävention und im Einsatz gegen Extremismus und Rassismus engagieren!
So muss unsere Arbeit auch gelebt werden: Freiheitlich-demokratisch und selbstverständlich gemeinsam mit allen Menschen, die sich so bei uns engagieren wollen oder unsere Hilfe benötigen. Jeder Fall, in dem auf örtlicher Ebene rechtspopulistisches oder gar rechtsextremistisches Gedankengut in die Feuerwehr gebracht wird, ist untragbar. Das ist ohne Frage ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches wir sehr ernst nehmen. Als Verbände haben wir das schon vor vielen Jahren erkannt und wehren uns mit zahlreichen Projekten und Maßnahmen und unserem starken Netzwerk gegen demokratiefeindliche Tendenzen.“

Hier einige Beispiele aus dem Netzwerk:

Zusammenhalt durch Teilhabe

Der Deutsche Feuerwehrverband ist innerhalb des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ mit dem Projekt „Faktor 112“ als Koordinierungsstelle tätig. Derzeit sind elf Landesfeuerwehrverbände in dem Projekt des Bundesinnenministeriums eingebunden. Im Einsatz für ein starkes gemeinschaftliches Miteinander wird der DFV zusammen mit den Landesfeuerwehrverbänden auch zukünftig extremistischen Tendenzen in der Feuerwehr begegnen – etwa bei Problemen mit Diskriminierung im Feuerwehralltag. Im Zuge der vergangenen Projektlaufzeit von Z:T war unter anderem unter der Leitung der Deutschen Jugendfeuerwehr der „Braunmelder“ etabliert und ein Fortbildungsmodul der Jugendleitercard JuLeiCa zum Thema Rechtsextremismus entwickelt worden. Link: https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/faktor-112/.

Handreichungen zum Umgang mit Extremismus

„Gefahr erkennen – Spezialkräfte anfordern – Maßnahmen ergreifen“ – unter dieser an die Taktik im Gefahrguteinsatz angelehnten Überschrift informieren zwei DFV-Handreichungen zum Umgang mit Extremismus innerhalb der Feuerwehr. Inhalt der Dokumente sind Hinweise, wie Extremismus bei Kameradinnen und Kameraden erkannt werden kann und wie sich das weitere Vorgehen gestalten soll. Zielgruppe sind alle, die sich mit extremistischen Erscheinungen auseinandersetzen möchten. Darunter fällt politischer sowie religiöser Fundamentalismus. Link: https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/vielfalt/

Engagement gegen Rassismus

Während der „Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022“ erklärte die Deutsche Jugendfeuerwehr online auf der Schwerpunktseite https://jugendfeuerwehr.de/antirassismus verschiedene Aspekte des Alltagsrassismus wie Ausgrenzung, struktureller oder positiver Rassismus sowie rassistische Sprachstrukturen. Zum Leitmotiv „Unsere Welt ist bunt“ gehört auch, klare Haltung gegen jede Form von Diskriminierung zu zeigen. In unseren Jugendfeuerwehren leben wir ganz selbstverständlich diese Vielfalt. Dennoch müssen wir wachsam für die Gefahren des Alltagsrassismus sein.

Kampagnen auf Bundes- und Landesebene

Der DFV und die DJF setzen sich bereits seit Jahrzehnten für Vielfalt, Integration und Gleichheit ein. Beispiele aus der Vergangenheit ist unter anderem das Projekt „Deine Feuerwehr – Unsere Feuerwehr! Für ein offenes Miteinander“ und „Miteinander reden!“ (https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/integration/, jeweils mit Unterstützung des Europäischen Integrationsfonds und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge), im Rahmen dessen auch ein Leitbild für Interkulturelle Öffnung implementiert wurde (https://www.feuerwehrverband.de/app/uploads/2020/05/DFV_Leitbild_IK%C3%96_deutsch.pdf). Die Deutsche Jugendfeuerwehr hat seit 2007 das Leitmotiv „Unsere Welt ist bunt!“ (https://jugendfeuerwehr.de/schwerpunkte/unsere-welt-ist-bunt, als Partner des Bündnisses für Demokratie und Toleranz).
Auch die Landesfeuerwehrverbände engagieren sich schon seit Jahren gegen rechtsextreme Einflüsse: https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/faktor-112/.

Charta der Vielfalt

Der Deutsche Feuerwehrverband ist Unterzeichner der „Charta der Vielfalt“ für mehr Diversity in der Arbeitswelt. Bei der Unterzeichnung 2010 erklärte die damalige Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, 2010 im Bundeskanzleramt: „Es ist wichtig, dass die ,Blaulichtunternehmen‘ die Bandbreite der Vielfalt in Deutschland in ihren Reihen haben, um gemeinsam zu helfen und präsent zu sein. Sie haben Vorbildfunktion vor Ort – dies beginnt bereits bei der Jugendarbeit.“ Link: https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/vielfalt/

„Feuerwehren in der NS-Zeit“

Das Deutsche Feuerwehr-Museum hat mit dem Projekt „Feuerwehren in der NS-Zeit“ (unterstützt von Universität Gießen) Feuerwehren die Möglichkeit gegeben, die eigene Geschichte in der NS-Zeit aufzuarbeiten (https://einsatz-geschichte.de/).

Diversity Day

Derzeit arbeitet der Deutsche Feuerwehrverband an einem neuen Format des interreligiösen Dialogs.

News des Deutschen FeuerwehrverbandesQuelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)